Wehe dir, o Dinar!

Wehe dir, o Dinar!

Es gibt eine Interessante Geschichte, die berichtet wird über Dinar al-Ayyar. Dinar hatte eine rechtschaffene Mutter, die ihm dauernd riet von seiner Eigensinnigkeit und seinem sündhaften Leben zu bereuen, doch wie sehr sie es auch versuchte, ihre Worte hatten keine positiven Wirkungen auf ihn. Dann, eines Tages, als er an einem Friedhof vorbeilief, hielt er an um einen Knochen aufzuheben. Er war schockiert als er sah, wie der Knochen in seiner Hand zu Staub zerfiel. Der Anblick dieses Knochens hatte eine tiefgreifende Wirkung auf Dinar. Er fing an über sein Leben und seinen vergangenen Sünden nachzudenken und dann rief er aus: „Wehe dir, o Dinar! Du bist dabei so zu enden wie dieser zerdrückte Knochen und dein Körper wird in Staub zerfallen!" All seine vergangenen Sünden erschienen vor seinen Augen und er entschließ sich fest zu bereuen. Er wandt sein Gesicht in Richtung Himmel und sagte: „Oh mein Herr! Ich wende mich nun zu dir in vollkommener Ergebung! So nehme mich an und habe Barmherzigkeit mit mir!"

Mit einem komplett verändertem Herzen und veränderter seelischer Verfassung kam Dinar zu seiner Mutter und fragte: „Mutter, was tut ein Meister, wenn er seinen Sklaven einfängt, der von ihm geflohen ist?" Sie antwortete: „Der Meister gibt ihm [als Strafe] rauhe Kleidung, billiges Essen und er fesselt seine Hände und Füße, damit er nicht nocheinmal versucht sich zu retten." Dinar sagte darauf: „Dann will ich ein Gewand aus rauher Wolle, billiges Gerstenkorn und zwei Ketten. Mutter! Tu mit mir das, was mit einem ausgebrochenen Sklaven angetan wird! Vielleicht dann wird mein Herr, wenn er meine Erniedrigung und Demut sieht, barmherzig sein mit mir." Die Mutter sah, dass ihr Sohn unterbitterlich entschlossen war in seinem Willen und gehorchte ihm.

Am Anfang einer jeden folgenden Nacht wird Dinar ein unkontrollierbares Weinen und Jammern anfangen. Er wird dauernd die Worte: „Wehe um dich o Dinar! Hast du die Kraft dem Höllenfeuer zu widerstehen?! Wie dreist du warst, dass du ein Leben geführt hast, dass den Zorn des Allmächtigen berechtigt!" Er wird damit weitermachen bis zum Morgen. Dinars Körper, blaß und schwach, wurder langsam vernichtet. Seine Mutter, die nicht mit ansehen konnte wie er in so einem bedauernswerten Zustand war, sagte zu ihm: „Mein Sohn, sei nicht zu Hart mit dir!" Er antwortete: „Meine Mutter! Lass mich für eine kurze Weile schwach sein, so dass ich vielleicht in einer langen Zeit die Gemütlichkeit habe. Denn Morgen werde ich eine lange Zeit vor meinem Majestätischen Herren warten und ich weiß nicht, ob er mir befehlen wird zu den Orten der wunderschönen Schatten zu gehen, oder zu einem Ort des unaussprechlichen Schreckens."

Sie sagte: „Mein Sohn! Dann ruh dich wenigstens ein wenig aus." Er sagte: „Es ist nicht Ruhe oder Gemütlichkeit die ich in der Gegenwart suche. Mutter, es ist, als würde ich sehen wie du und andere Leuten morgen in das Paradies geführt werden, während ich in das Höllenfeuer mit seinen Bewohnern geführt werde." Sie ließ ihn dann und er weinte weiter, machte weiter Ibadah und rezitierte den Quran. Eines Nachts, als er den Quran rezitierte, kam er zu dem Vers: „Bei deinem Herrn (o Muhammed)! Wir werden sie sicher alle zur Rechenschaft ziehen über das, was sie getan haben." [15: 92-93]

Als er reiflich über die Bedeutung und die Hinweise des Verses nachdachte, weinte er mit solch einer Intensivität, dass er ohmächtig wurde. Seine Mutter rannte zu ihm und versuchte sehr ihn wieder aufzuwecken, doch er antwortete nicht; sie dachte, dass er gestorben ist. Sie sah in das Gesicht ihres geliebten Sohns und sagte: „O mein Geliebter, o du Freude meines Herzens, wo werden wir uns wieder treffen?" In Wahrheit war noch en wenig Leben in Dinar und er hörte die Worte seiner Mutter und antwortete mit einer schwachen Stimme: „Meine Mutter, wenn du mich nicht in den weiten Ebenen vom Tag der Wiederauferstehung findest, dann frag Malik, den Wärter der Hölle, nach mir." Dann machte er ein krächzendes Geräusch und starb.

Nachdem sie seinen Körper gewaschen hatte, bereitete Dinars Mutter für ihn das Begräbniss. Sie ging hinaus und kündigte an: „O Leute, kommt zu dem Totengebet dessen, der durch die Angst vor der Hölle gestorben ist!" Die Leute fingen an aus allen Richtungen zu kommen; Es heißt, dass zu dieser Zeit keine größere Versammlung zusammenkam und dass nirgends soviel Tränen vergossen wurden wie an diesem Tag.

Am selben Tag, als sein Begräbniss stattfand, sah einer von Dinars Freunden ihn im Traum. Gekleidet in einer grünen Robe, stolzierte Dinar im Paradies herum, während er den Vers hier rezitierte: „Bei deinem Herrn (o Muhammed)! Wir werden sie sicher alle zur Rechenschaft ziehen über das, was sie getan haben." [Quran 15: 92-93]

Während dem Traum hörte sein Freund ihn sagen: „Bei seiner Majestät, Er fragte mich [über meine Taten]. Er hatte Barmherzigkeit mit mir, Er vergab mir und verzieh mir [meine Sünden]. Seh! Übermittle diese Nachricht meiner Mutter!"

 
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